Zitate

Wehrdienstverweigerer

Man lacht über die Militärdienstverweigerer! Nach meiner Meinung sind das allerwertvollste Symptom der Zeit, auch wenn der Einzelne sonderbare Gründe angibt für sein Tun. Jetzt aber ist man schon soweit, dass eine ernsthafte Motion im Gange ist, man solle denen, die aus sittlichen Gründen den Dienst verweigern, Gelegenheit schaffen, ihren Dienst in ziviler Arbeit abzulösen. Vielleicht wird das nicht durchgehen, heute noch nicht, aber kommen wird es absolut sicher, und vielleicht kommt dann auch eine Zeit, wo auf drei Soldaten zehn Zivildienstleistende kommen werden, wo man ganz natürlich das Kriegshandwerk, soweit es noch existiert, den geborenen Raufbolden und Sauhunden überlässt. Aber alles das wäre nie gekommen, wenn nicht zuerst eine kleine Zahl Menschen den Mut gehabt hätten, einem starken Gefühl zuliebe gegen die Allgemeinheit zu protestieren und den Dienst zu verweigern.

Hermann Hesse, 3. Januar 1917

Die Kunst des Pfeifens

Klavier und Geige, die ich wahrlich schätze

ich konnte mich mit ihnen kaum befassen.

Mir hat bis jetzt das Lebens rasche Hetze

nur zu der Kunst des Pfeifens Zeit gelassen.

Zwar darf ich mich noch keinen Meister nennen,

lang ist die Kunst und kurz ist unser Leben,

doch alle, die des Pfeifens Kunst nicht kennen,

bedau’re ich. Mir hat sie viel gegeben.

D’rum hab‘ ich längst mir innigst vorgenommen,

in dieser Kunst von Grad zu Grad zu reifen

und hoffe endlich noch dahin zu kommen,

auf mich, auf euch, auf alle Welt zu pfeifen.

Hermann Hesse

Es ist schwer, irgendeinen Schriftsteller des Mittelalters oder der Renaissance zu finden, welcher es nicht für ausgemacht hält, dass vom höchsten Prälaten bis zum niedersten Klosterbruder die Mehrheit der Geistlichen durch und durch verderbt ist.

Aldous Huxley

Der katholischen Kirche und ihr allein verdankt die christliche Frau ihre wahre Würde. Es ist darum billig und recht, dass die Frau sich auch der Kirche dankbar erweist.

Der katholische Theologe Ries, 354,407

Lehret sie, sich in den Schranken der Unterordnung zu halten.

1. Clem 1, 3

Wenn die Menschen das, was unter der Haut steckt, sehen könnten…, würde es nur Erbrechen verursachen, Weiber anzuschauen… Da wir nicht einmal mit den äußersten Fingerspitzen Schleim und Kot anrühren mögen, warum begehren wir so eifrig das Schmutzgefäß (!) selbst zu umfassen.

Der heilige Odo (878-942),
Abt von Cluny und Organisator der cluniacensischen Klosterreform

Wenn du eine Frau siehst, denke es sei der Teufel, sie ist eine Art Hölle.

Enea Silvio/Papst Pius II. (1458-1464)

… dass ein schönes und aufgeputztes Weib ein Tempel sei, welcher über eine Mistlache (super Cloacam) aufgebaut … Wer wird den Kot für einen Gott anbeten wollen?

Abraham a Sancta Clara (1644 – 1709)

Mädchen, die Miniröcke tragen, kommen in die Hölle.

Der Jesuitenpater Wild (20. Jh.); Jasmin, 5.11.1971, 13

Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist Opium für das Volk.

Karl Marx

(Der Marxismus ist das Opium der Intellektuellen.)

Budgetrede

Das Budget muss ausgeglichen werden, der Staatsschatz aufgefüllt, die Steuerschuldung vermindert, die Überheblichkeit der Bürokratie gedämpft und überwacht und die Unterstützung fremder Länder eingeschränkt werden, damit der Staat nicht bankrott gehe. Das Volk muss gezwungen werden zu arbeiten, anstatt seinen Unterhalt vom Staat zu erwerben.

Marcus Tullius Cicero, 51 v. Chr.

Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehen der Stäbe

so mild geworden, dass er nichts mehr hält.

Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

ist wie ein Tanz der Kraft um eine Mitte,

in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille

sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein,

geht durch der Glieder angespannte Stille

und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke, im Jardin du Plantes, Paris

Das Pechmariechen

Zu Ostern in Hersfeld die Mutter spricht:

Bald ist es Zeit fürs Festtagsgericht.

Drum geh, meine Tochter, hinab in den Keller,

und füll‘ mit Sauerkraut hier diesen Teller.

Oh Mutter – jetzt ist die Tochter dran, nicht –

Oh Mutter, oh Mutter, mir träumte neulich

von einem Mann; der Mann war abscheulich.

Oh lass uns den Keller vergessen,

woll’n mer was anderes essen.

Jetzt wieder die Mutter:

Mein Kind, mein Kind, ich seh‘ es genau,

du kommest in die Jahre, wirst langsam Frau,

siehst überall Männer, die lauern –

geh, hol von dem Kraut, von dem sauern.

Mariechentut es, sie steiget hinab,

hinab in den Keller, der finster wie’s Grab,

sie füllt ihren Teller, den Teller aus Blech,

doch so lang sie auch füllt, es kommt kein Mann, so’n Pech!

Ludwig Uhland

Das Christentum hat uns um die Ernte der antiken Kultur gebracht…

Friedrich Nietzsche

In keiner Religion oder Weltanschauung ist die Frau so geachtet und geehrt wie im Christentum.

Der katholische Theologe Häring, Das Gesetz III 289

Aber, wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen.

Ephes. 5, 24

Nach deinem Manne soll dein Verlangen gehen, und er soll dein Herr sein … so steige denn zur Untertänigkeit hinab … so sei denn eine von den Untergeordneten.

Johannes Chrysostomos

Das Weib verhält sich zum Manne wie das Unvollkommene und Defekte (imperfectum, deficiens) zum Vollkommenen (perfectum).

Thomas von Aquin

Alle Bosheit ist klein gegen die Bosheit des Weibes. Besser ist die Gottlosigkeit des Mannes als ein wohltuendes Weib.

Die Synode von Tyrnau 1611 (unter Kardinal Forgats und im Beisein des päpstlichen Nuntius)

Die Frau muss das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist.

Kirchenlehrer Ambrosius (4. Jh.)

Die Kirche erklärte die Ehe für unauflösbar und rottete jede Kenntnis der ars amandi aus; so tat sie alles, was in ihrer Macht stand, damit die einzige Form der Sexualität, die sie gestattete, möglichst wenig Vergnügen und möglichst viel Leid mit sich brachte.

Bertrand Russel

zählt, wieviel da waren