Nachdem es mir bei meiner letztjährigen Teilnahme trotz aller Strapazen wahnsinnig gut gefallen hatte, war für mich bald klar, dass ich noch einmal an dieser Veranstaltung teilnehmen muss… Ich konnte sogar noch einen Kollegen zum Mitmachen animieren. Gemeinsam mit Dr. Wolfgang „Woif“ Bärnthaler hatte ich schon seit Monaten auf den Startschuss zur ersten Etappe hingefiebert und stand somit pünktlich um 10:00 Uhr am Start in Garmisch-Partenkirchen. Ähnlich letztem Jahr hatte ich beim Blick in die Runde das zweifelhafte Vergnügen, mich selbst nicht gerade als schlanksten Teilnehmer zu identifizieren…
Am Vorabend wurde die 1. Etappe noch als Strecke zum „Einrollen“ bezeichnet, da ja „nur“ 36,3 km und 2.410 Höhenmeter aufwärts zu bewältigen sind. Außerdem kommt man nie nennenswert über 1.600 Meter Seehöhe. Tatsächlich hat es die Etappe schon in sich: vom Start weg wird den Teilnehmern nichts geschenkt! Voll motiviert stürzen alle Läufer los. Woif und ich wurden getrennt. Die ersten 2 Kilometer sind noch flach, dann folgen auf 4 Kilometern schon 500 Höhenmeter im Anstieg. Spätestens hier ist man ein bischen ernüchtert. Über eine rasant abfallende Forststraße geht es weiter hinunter zur ersten Labestation. Theoretisch. Anstelle von Tischen mit Getränken und Lebensmitteln erwartete uns ein Mitglied der Medical Crew, der schlicht mitteilte, man habe nicht hergefunden und entfalle daher die Labestation. Für viele Läufer wurden so die folgenden Kilometer zur Qual. Ich hatte trotz stechender Hitze noch wenig getrunken und nahm unverdrossen die nächste Steigung (600 hm auf 3,5 km) in Angriff.
An der Talstation Längenfelder als höchstem Punkt dieses Abschnittes beginnt ein 4 km langes 900-hm-Gefälle. Ich denke, es war vielleicht nicht die beste Idee aus einem über den Weg laufenden Bach zu trinken, andererseits wer weiß ob es das war. Jedenfalls begann mein Bauch zu grummeln. In Hammersbach (771 m) gibt es einen Brunnen bevor es wieder eine Steigung hinauf zur Eibseealm (1.009 m) zu erklimmen gilt. Bis dorthin musste ich allerdings zwei unfreiwillige Zwischenstopps einlegen, kam aber ganz gut voran. Leider waren die Melonen schon verputzt, dafür gab es ausreichend Getränke.
Weiter hinauf zum Grenzübergang (4 km, 500 hm) und wieder hinunter zur Talstation Ehrwalder Zugspitzbahn mit Labestelle. Hier beginnt die Schipiste. Zwei knackige Anstige (ca. 200 hm und ca. 100 hm) später zog sich der Trail noch ein paar Kilometer abfallend nach Ehrwald (994 m) bis ins Ziel. Besonders gemein ist kurz vor der Ankunft ein letzter kurzer Hügel, der noch einmal jegliche Geschwindigkeit nimmt. Per GPS habe ich eine Distanz von 38,5 km gemessen.
Meine Zeit: 6:17.39,7
Woif: 6:32.21,7