Wie schon letztes Jahr war die Abkürzung hinüber zur Falkenhütte sehr verlockend. Es ist mental schwierig, wenn man weiss, dass jeder Höhenmeter den man zum Kleinen Ahornboden hinunterläuft auf der anderen Seite im Anstieg wieder wartet. Die Strecke ist aber in der Form sicher besser gewählt, da einerseits eine Labestation mehr eingerichtet werden kann und andererseits die Forststraße nicht so „technisch“ wie der Steig ausfällt. Im steilsten Stück von der Ladiz zur Falkenhütte konnte ich dann tatsächlich die Stöcke benutzen. Möglicherweise handelte es sich dabei um eine Strecke von einem Kilometer. 2009 wurden an der Labestation Falkenhütte noch kalte Kartoffeln angeboten, heuer war das Menu nicht mehr so ausgefallen. Ich verzichtete aber weiterhin standhaft auf Wurst, Speck- und Käsebrote sondern begnügte mich mit einer halben Banane. Der Anblick der Lalidererwände blieb auch heuer wieder großteils in den Regenwolken und dem Nebel verborgen. Der Steig zum Hohljoch war wegen des Regens ziemlich nass, meine Schuhe allerdings auch, sodass ich nicht mehr um die Pfützen herumlaufen musste sondern direkt durch. Bergauf ist ein rutschiger Untergrund nicht ganz so dramatisch, bergab jedoch gibt es besseres zum Laufen. In der Eng wurden wir dafür mit Heidelbeersuppe verwöhnt. Für die 35 km hatte ich ca. 4 h 15 min benötigt, also hielt ich mich nicht lange auf und lief Richtung Binsalm weiter. Mit dem Laufen war aber schon bald wieder Schluss, meine Beine ließen nur mehr ein schnelles Gehen zu. Auf der Binsalm wurde ich schon erwartet. Kurz blieb ich zum Smalltalk stehen, bekam aber erstaunlicherweise kein Bier zu trinken. Der Steig zum Binsjoch ist auch bei schönem Wetter eine Herausforderung, zu der Zeit als ich dort war, setzte starker Regen ein. Wenigstens war uns nicht zu heiß! Hier waren dafür die Stöcke (die ich bisher 40 km umsonst mitgeschleppt hatte) nützlich. Am Binsjoch angekommen hat man so ungefähr eine Marathondistanz hinter sich. Man fühlt sich in der Rgel nicht mehr ganz so frisch wie zu Beginn des Rennens.
Über den Gramai-Hochleger führt die Strecke hinab ins Falzthurntal. Der Regen hatte kräftig gearbeitet und den Steig in eine matschige Rutschpartie verwandelt. Spätestens hier beschloss ich, meine Schuhe nach dem Lauf zu entsorgen, da das Profil gerade im Ferrsenbereich nicht mehr vorhanden ist. Das Erreichen des Talbodens stellt für den Läufer hier schon eine Art Erlösung dar. Von der Gramai sind es nur noch 8,4 km bis ins Ziel. Einmal geht es noch leicht bergauf. Auch wenn es nur ein paar Meter sind, kann man die Beine förmlich jaulen hören. Einmal regnete es noch aus vollen Kübeln aber 200 Meter vor dem Ziel brach die Sonne durch die Wolken. Nach 6 h 31 min und 52 km überlief ich die Ziellinie.
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Streckenverlauf
Der Karwendelmarsch, mit Startpunkt in Scharnitz (964 m) führt über folgende Streckenpunkte bzw. Labestationen:
- die Larchetalm (1.173 m),
- das Karwendelhaus (1.771 m),
- den kleinen Ahornboden (1.399 m),
- die Falkenhütte (1.848 m),
- die Eng (1.227 m) – 35 km ZIEL
- die Binsalm (1.502 m),
- den Gramai Hochleger (1.756 m),
- die Gramaialm (1.263 m) und
- die Falzturn Alm (1.098 m)
- bis nach Pertisau am Achensee (932 m) – 52 km Ziel
Höhenprofil Karwendelmarsch
Die Strecke mit insgesamt 52 km verläuft ausschließlich auf bestehenden Wegen und die naturverträgliche Durchführung des Events ist oberste Priorität für die Veranstalter.
Wichtige Streckeninformationen:
- Streckenlänge: ca. 52 km
- Höhe Start: 967 m
- Höhe Ziel: 932 m
- Höchster Punkt: 1.903 m (Binssattel/Gramaisattel)
- Tiefster Punkt: 932 m
- Höhenmeter bergauf: ca. 2.281 m
Karwendelmarsch in Google Earth
Interaktive Karte – Strecke Karwendelmarsch
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