Der 31. Marathon des Sables in Marokko ist seit Samstag Geschichte. Von den 1273 genannten Teilnehmern erreichten nur 973 das Ziel. Die Bedingungen waren –wie jedes Jahr- hart, beinahe unmenschlich; 40 Grad im Schatten und heuer zusätzlich ein starker, böiger Wind (70-80km/h), der den Läufern das Gefühl vermittelte, Sand gestrahlt zu werden. In den Nächten fegte der Wind durch die Zelte, man musste auch in der Nacht mit einem Tuch vor dem Gesicht schlafen, anderenfalls ein Atmen nicht möglich war. Profis und Amateure waren am Start, der älteste Teilnehmer 84, der Jüngste erst 17.
Der Untergrund, auf dem gelaufen wird, ist vorwiegend Sand, aber auch Schotter und eingetrocknete Erde. Vor allem das Erklimmen der bis zu 150 Meter hohen Sanddünen ist eine besondere Herausforderung, weil man bei jedem Schritt bis zum Knie versinkt. Zur Belohnung warten am Ende jeder Etappe das spartanische Bivouac und 4,5 Liter Wasser, das zum Trinken, Kochen und für Katzenwäsche verwendet wird. Hat man das Pech und es erwischt einen ein Windböe, während man über getrocknete Erde läuft, dann schaut man aus als hätte man ein Fangopackung im Gesicht – und das die ganze Woche lang. Geschlafen wird am Boden.
Florian Brutter schlug sich hervorragend und wurde 200. Die ersten beiden Etappen beendete er als 146. Die 3. Etappe kostete Zeit, weil er mit Durchfall, Erbrechen und Fieber (auf Grund der Überhitzung) zu kämpfen hatte. Doch diese extremen Rennen sind Kopfsache und nach einer regenerierte sich von den Strapazen erstaunlich schnell und lief die 4. und längste Etappe (84,3km) in 13:38 Stunden, der Letzte kam nach über 33 Stunden ins Ziel. Er konnte somit über 100 Plätze wieder aufholen.
Der „Besenwagen“ am Ende des Feldes ist übrigens kein Auto, sondern stellen diesen zwei Kamele dar, die jeden Tag mit ihren Führern die Etappe gemütlich durchwandern und die Letzten einsammeln.
Umweltschutz wird bei dieser Veranstaltung groß geschrieben: Jede Wasserflasche (PET-Flasche) wird bei Aushändigung mit der Nummer des Läufers beschriftet. Entledigt sich dieser auch nur des Stöpsels, drohen empfindliche Zeitstrafen bis hin zur Disqualifikation. Somit bleibt die Wüste – wenn das Rennen vorbei ist – unverändert zurück und es sind keine Spuren erkennbar, dass ein Tross von über 1500 Personen dort eine Woche „Campingurlaub“ verbracht hat.