Solange noch Schnee im Halltal liegt, sollt man das ausnützen. Um 5:30 Uhr fuhren wir von Schwaz los. Bis zu den Herrenhäusern mussten wir die Schi tragen aber am Issjöchl ging es los. Ich hatte für Andi ein grünes Kapperl mitgebracht, das er sich gleich aufsetzte 😀
Die langgezogenen Kehren hinauf zum Lafatscherjoch kürzten wir ab, indem wir durch eine steile Rinne gerade hinauf serpentierten. Nach diesem ersten Highlight standen wir am Joch und vor der Entscheidung, wohin uns diese Tour führen sollte. Rechts lockte die Speckkarspitze, (2.621 m) die über den Südwestgrat zu erreichen gewesen wäre. Dieser war aber schon ziemlich aper, weshalb wir uns von dem sonnigen Kar anlocken ließen, das zwischen dem Kleinen Lafatscher (2.635 m) und dem Lafatscher Rosskopf (2.502 m) hinaufzieht. Während Mast noch seine Banane genoss, überholte uns ein Tourengeher, der ebenfalls dort hinauf wollte.
Inzwischen schien die Sonne mit voller Kraft vom Himmel und machte den Schnee sehr weich. Instinktiv hielten wir uns rechts, eine gute Entscheidung. Wir waren in etwa zu 2 /3 im Kar als das Große Rumpeln begann. Am Grat zum Kleinen Lafatscher brach die große Wechte in einzelnen Teilen, die sich in den steilen Hängen zu großen Nassschneerutschen vergrößerten und über die Felsen herunterschossen. Der Tourengeher vor uns war schon am Schlußanstieg angelangt, als er zu uns herunterschrie, dass es jetzt gefährlich werde. Das haben wir selber auch gemerkt… Die Entscheidung abzubrechen, fiel uns nicht schwer und wir verließen auf schnellstem Weg das Kar. Man beachte den exquisiten Modegeschmack sämtlicher Tourteilnehmer:
Da wir aber noch nicht genug hatten, beschlossen wir, noch ein Stück Richtung Halleranger abzufahren. Plötzlich wurde die Speckkarspitze wieder ein Thema. Es müsste eigentlich ganz gut möglich sein, durch den (vormittags) schattigen Westhang aufzusteigen. Als aber Andis Felle nicht mehr klebten, verwarfen wir auch diesen Plan. Vom Lafatscherjochfuhren wir wieder ins Isstal und gingen zurück zum Knappenhäusl (Bier).
Inzwischen war es dermaßen warm, dass Martin in seinem Trägerleiberl zum Auto zurückfuhr! Gott sei Dank war er nicht wärmer angezogen, ist er doch sehr hitzig geworden, weil er nicht mehr in seine Bindung gekommen ist. 😀 Merke: Eis aus der Bindung putzen hilft manchmal!