Um 5:00 Uhr in der Früh haben haben sich Andi, Mast und ich mit Geli, Christian, Friedl und Manfred beim McDonalds in Schlitters getroffen. Das Ziel war der Rauchkofel als südlichster Ausläufer des Magnerkammes. Praktisch vom Auto, das wir beim Gasthaus Bärenbad parkten, konnten wir mit den Schi losgehen.
Teilsweise über Lawinenkegel gelangten wir in die gut koupierte Hundskehle, die – umgeben von lauter 3.000ern – noch im Schatten lag. Vor uns am Horizont lachten die sonnigen Flanken der Löffelspitze (3.009 m) und der benachbarten Wagnerschneid Spitze (2.898 m) herunter. Auch diese Gipfel wären lohnende Ziele aber wahrscheinlich deutlich einfacher vom Südtiroler Ahrntal zu erreichen. Erst nach gut 8 km kamen wir endlich in die Sonne, als wir in etwa auf Höhe des Petrusbildls (2.432 m) nach Nordosten Richtung Rauchkofel abbogen. Hier konnten wir zum ersten Mal einen Blick auf den Gipfel erhaschen.
Ständig den höchsten Punkt im Visier ging es über die Westflanke immer steiler werdend weiter. Manfreds Schäferhündin Cora lief unermüdlich vor und zurück; weder der Schnee noch die Steilheit der Hänge schien ihr etwas anhaben zu können. Wir gingen in vielen Spitzkehren weiter, bis wir dann mitten im Gipfelhang nach rechts zum Südgrat hinüberquerten, wo sich eine Spur von der Südtiroler Seite heraufzog. Der Direktaufstieg in der >40° steilen Gipfelrinne wäre zwar (zu Fuss) machbar, die Verhältnisse trieben unseren AV-Schitourenführer Andi aber zum Normalweg. Über den Südgrat war der Aufstieg bis zum Gipfel sogar zur Gänze mit Schi möglich.
Nach 5 Stunden standen wir dann endlich am Gipfel des Rauchkofel (3.251 m). Das Panorama war gewaltig. Im Süden strahlte die Rieserfernergruppe wie weiter östlich die Hohen Tauern glänzend weiß herüber. Genau im Norden grüßte die Reichenspitze umgeben vom Kuchlmooskopf, der Wildgerlosspitze und dem Gabler. Es war – wie schon im Verlauf der gesamten Tour – ziemlich windig, weshalb wir die mitgebrachten Biere mit der Jause im Rucksack ließen, rasch ein Gipfelfoto machten und nach einem Schnapsl die Abfahrt in Angriff nahmen. Ich denke, man kann nicht jeden Tag vom Gipfelkreuz des Rauchkofel mit den Schi abfahren, heute ging es. Zunächst am Grat entlang fuhren wir den linken Steilhang hinunter – beinahe pulvrig. Wir beschlossen im ersten Windschatten eine Pause einzulegen (Zitat Martin: „Wann kann ich endlich was fressen?!?“) Noch in der Westflanke kam es leider zu einem Unfall. Manfred fuhr seinem Hund über die Pfote. Die stark blutende Wunde wurde verbunden, Manfred musste Cora aber auf die Schultern nehmen.
Über herrliche Firnhänge zischten wir an der Zollstation Grumala bis Mitterhütten hinunter. Hier konnten wir endlich auf das Geburtstagskind Christian anstoßen. Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir die Bierflaschen eigentlich gleich hier deponieren können. 🙄 Wir kamen mit den Schi fast zurück bis zum Auto und ließen den herrlichen Tag im Cafe Rofan ausklingen.
|
siehe auch den Bericht bei Andi Daberta